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Eine Ausstellung auf Reisen

Mit der Ausstellung zum Ersten Weltkrieg nach Karlsruhe

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Ausstellung auf Reisen 2013: Ausstellung zum Ersten Weltkrieg
Wie geht eine Ausstellung auf Reisen? Ganz einfach, indem man die Plakate in eine große Mappe packt und diese vorsichtig durch Züge, Busse und über öffentliche Plätze trägt – und sie bloß nicht irgendwo stehen lässt. Genau das haben wir kurz vor den Osterferien getan.

Doch der Reihe nach:

Wir, das sind 15 Schülerinnen und Schüler der 10. und 13. Klasse und unsere betreuende Lehrerin Frau Manig, wurden gebeten, auf einem Kongress in Karlsruhe unsere Ausstellung zum Ersten Weltkrieg vorzustellen. Das Projekt hatten wir vor einem Jahr in enger Zusammenarbeit mit dem Archivar und Lehrer Herrn Müller-Henning für unser Schulfest gemacht. Als Herr Müller-Henning im Dezember Frau Manig fragte, ob wir die Ausstellung bei der Tagung für Archivpädagogik in Karlsruhe noch einmal zeigen wollten, sagte Frau Manig erst einmal ab. Sie wollte uns (und sich selbst?) den Stress nicht zumuten, da auch die Plakate mittlerweile zerschnitten und nicht mehr vollständig waren. Jedoch konnten wir sie davon überzeugen, dass ihre Sorgen unbegründet seien. Also trafen wir uns kurze Zeit später zu sechst im Hauptstaatsarchiv, gestalteten neue Plakate und frischten unsere Kenntnisse wieder auf.

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Ausstellung auf Reisen 2013: Ausstellung zum Ersten Weltkrieg
Heute, am 15. März 2013, trafen wir uns dann um 8 Uhr bei eisiger Kälte am Wiesbadener Hauptbahnhof, um die große Reise nach Karlsruhe anzutreten und das Projekt vorzustellen. Vor der Reise hatte Herr Müller-Henning noch den Witz gemacht: „Keine Reise ohne Hindernisse“ und prompt hatte unser Zug in Mainz aufgrund von vereisten Schienen fast eine Stunde Verspätung. So begann die Fahrt mit einer Kaffeepause. Jedoch wäre unsere ganze Mühe beinahe umsonst gewesen, denn kurz vor der Rolltreppe fiel uns auf, dass etwas fehlte: die große und sehr praktische Mappe mit den Plakaten für unsere Ausstellung, die von der Buchbinderei des Staatsarchivs extra für uns angefertigt worden war. - Sie lehnte noch mutterseelenallein an einer Wand bei Starbucks.

Zum Glück konnten wir unsere Reise dann reibungslos mit Mappe fortsetzen und als wir endlich ankamen, waren im Karlsruher Medienzentrum schon Stellwände aufgestellt, an denen wir unsere Ausstellung befestigen konnten. Nach einer Stärkung in der Kantine durften wir unser Projekt auf dem „Markt der Möglichkeiten“ präsentieren.Etwa 130 Besucher stiegen ins Dachgeschoss des Medienzentrums, um sich die verschiedenen Projekte anzugucken. Meist stellten Archive sich vor. Wir waren eine von nur drei Schülergruppen, und die einzige Gruppe aus Hessen.

Erstaunlich fand ich, wie groß das Interesse für unser Projekt war. Viele der anwesenden Lehrer und Archivare fragten allerdings wenig über das Thema selbst, sondern interessierten sich eher für unsere Arbeitsmethoden. In den Gesprächen ging es weniger um die interessanten Aspekte unseres Projektes, sondern eher um meine persönliche Motivation, um die Arbeit mit Originalquellen, die Zusammenarbeit in der Gruppe, Schwierigkeiten und den Ablauf der fünf Projettage. Häufig habe ich über meine Quellen, die Abituraufsätze der Schüler der Gutenbergschule, Schulakten und Zeitungen gesprochen. Mir wurde deutlich, wie selten solche Quellen sind und dass es ein glücklicher Zufall ist, dass direkt neben unserer Schule, im Hauptstaatsarchiv, so viele Schüleraufsätze aus den Jahren 1914 bis 1918 liegen, die sich mit der politischen Lage in Deutschland im Ersten Weltkrieg befassen. So konnten wir die Indoktrination der Schüler sehr direkt nachvollziehen.
Viele Besucher waren auch erstaunt, dass wir gelernt hatten Sütterlin zu lesen und uns die Mühe machten, Informationen aus schwer lesbaren Texten zu filtern.
Gegen halb vier nahmen wir noch an der Abschlussrunde teil, in der einige Fragen zum Thema des nächsten Kongresses geklärt wurden und auch ein kurzes Feedback gegeben wurde. Auch hieran konnten wir uns beteiligen.
Dann fuhren wir wieder zurück und trennten uns in Mainz.

von Gesine Grubert, Jg.10

Geschrieben von:
Rüdiger Jarzina
Geschrieben am:
Kategorien:
Geschichte Projekte & Veranstaltungen Oberstufe