„Zivilcourage“, ein viel diskutierter Begriff in unserer Gesellschaft. Doch was ist Zivilcourage eigentlich? Und wie verhält man sich, insbesondere als Opfer, in einer Konfliktsituation richtig? Diese Fragen, und noch einige andere, behandelte Frau Menges in ihrem Projekt „Cool sein ...und cool bleiben“.
Zusammen mit Herr Amrouch, Migrationsbeauftragter von West-Hessen, ging sie insbesondere auf die Opferrolle ein.
Jeder kennt diese oder ähnliche Situationen: Man geht durch die Fußgängerzone, plötzlich wird man angerempelt. „Einfach ignorieren“, riet Herr Amrouch „Die Provokateure haben nichts gegen einen selbst. Sie werden es bei jemand Anderem weiter versuchen.“ Doch was, wenn es bereits zu spät ist? Was, wenn man schon reflexartig reagiert hat? Auch hier klärte Herr Amrouch auf: „Wichtig ist es, sofort auf Abstand zu gehen und laut zu rufen: Lassen Sie mich in Ruhe!“ Auf das Siezen legte Herr Amrouch besonders Wert: „Durch das formale „Sie“ vermittelt man Seriosität. Die Passanten nehmen den Ausruf so ernster.“ Danach sollte der obligatorische Hilferuf folgen. Aber ein einfaches „Hilfe!“ reicht laut Herr Amrouch nicht. Er verdeutlichte das Prinzip der Verantwortungsdiffusion: Wenn jeder denkt, der Andere könne ja eingreifen, geschieht einfach gar nichts. Deshalb ist es wichtig, einzelne Personen anzusprechen. Ein beherztes „Sie da, mit dem Schal, helfen Sie mir!“ kann der angesprochene schwerer ignorieren, als ein ungerichtetes „Hilfe“. Doch wie sollte sich die Person mit dem Schal nun verhalten? Viele haben Angst alleine einzugreifen. "Und hier ist der Punkt", erklärte Herr Amrouch. Nicht allein eingreifen, sondern die Umstehenden mobilisieren, ist sein Tipp. Gemeinsam helfen. Wie wichtig das ist, zeigt schon, dass fast jeder Schüler von einem solchen Erlebnis berichten konnte.
Christoph Pietzonka, 11a
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- Etienne Buschong
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