Geschichte
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Und um uns selbst zu erkennen und unsere Welt zu verstehen, müssen wir in einen großen Spiegel schauen und das Bild näher untersuchen, was wir sehen.“ Da erscheint so manches in einem anderen Licht. „Das klingt ja richtig philosophisch?!“ „Richtig, das ist auch ein bisschen philosophisch! Um uns selbst besser zu verstehen, schauen wir uns andere Zeiten und Kulturen näher an. Wir gucken gewissermaßen in einen großen Spiegel und stellen fest, dass es da Ähnlichkeiten und Unterschiede mit uns selbst und unserer Welt gibt.
Und schon sind wir mitten drin: Wie lebten andere Menschen, was war ihnen wichtig, wovor hatten Sie Angst, welche Ziele hatten sie, was haben sie Besonderes geleistet, was sogar noch für uns heute wichtig ist?“
Sekundarstufe I
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"In der 7. Klasse geht es in Riesenschritten durch das Römische Reich, die Völkerwanderungszeit und zu den Franken, bald entsteht das Deutsche Reich des Mittelalters. Das Christentum verbreitet sich mit friedlichen und blutigen Mitteln, Kreuzzüge werden geführt, Städte entstehen, das Geld kommt als Zahlungsmittel auf und vieles, was uns heute sehr vertraut ist. Kolumbus wagt sich auf das offene Meer... Viele Menschen fürchten sich vor dem nahen Untergang der Welt. Die Kirche spaltet sich und dabei fließt wieder entsetzlich viel Blut. In Europa entstehen viele Staaten, die es auch heute noch gibt. Du siehst: Wenn du unsere Zeit, unsere Welt verstehen willst, musst du in den großen Spiegel der Geschichte blicken!“ In der 7. Klasse können Schülerinnen und Schüler das auch auf „bilinguale Weise“ erkunden, denn eine Gruppe wird Geschichte und Englisch verbinden. „In der 8. Klasse sind wir schließlich in der modernen Welt. Menschenrechte werden in der Französischen Revolution formuliert, Könige gestürzt, Demokratie und Diktatur erprobt. Und dann veränderte die Industrialisierung das Leben der Menschen völlig grundlegend. Jetzt wird das erfunden, was uns heute völlig selbstverständlich ist: Eisenbahn und Telefon, Automobil und Film, industrielle Produktion und allgemeiner Schulunterricht, Kleinstädte explodieren und werden zu Großstädten. Und in der 9. Klasse kommen wir dann ins moderne 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart... Du siehst, Geschichte beschäftigt sich mit dem, wer wir selbst sind und auf welche Weise wir zu dem geworden sind, was wir heute sind.“
Gymnasiale Oberstufe
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In der Qualifikationsphase (QP) werden das „lange 19. Jahrhundert“ untersucht sowie die modernen Ausprägungen von Diktatur und Demokratie. Auf welche Weise wurden von den Menschen unsere modernen Freiheiten (die uns so selbstverständlich erscheinen) erkämpft? Wir schärfen damit den genauen Blick auf unsere gegenwärtigen sozialen und politischen Verhältnisse. Historiker entwickeln hierzu einen nüchternen und klareren Blick und lassen sich nicht so leicht von Ideologien überwältigen. Denn sie fragen, was von „langer Dauer“ ist, welche Schlussfolgerungen aus bestimmten Entwicklungen zu ziehen sind. Geschichtsunterricht dient dazu, Scheuklappen, mit denen viele Menschen halb blind durch die Welt taumeln, allmählich zu entfernen und die Dinge dieser Welt distanzierter, aber dafür umso klarer zu deuten. Dabei werden auch die Sichtweisen von Zeitzeugen in den Unterricht einbezogen, viele Texte, Bilder und Filmdokumente analysiert, eigentlich alles, was uns so über den Weg läuft, denn jede Sache hat eine spannende Geschichte, wenn man nur genau hinschaut. Die 12. Klasse findet im Bonner Haus der Geschichte eine Fülle von originalen Exponaten, die für die Bundesrepublik besonders wichtig sind. Geschichte dient also dazu, dass wir unsere Welt besser verstehen. Die „Reise in die Vergangenheit“ wird dabei in Wirklichkeit eine kritische Erkundung unserer gegenwärtigen Welt. Geschichtslernen bedeutet, die Welt besser zu verstehen.