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"Muss 'Fleisch' wirklich immer tierisch sein?! "

Und wie gern esst ihr Fleisch? Oder ernährt ihr euch vielleicht vegetarisch, oder sogar vegan? Habt ihr es denn vielleicht schon mal versucht? Kennt ihr sogenannte "Ersatzprodukte"?

Die referenzierte Medienquelle fehlt und muss neu eingebettet werden.
Dieses Thema und alle Diskussionen rundherum finde ich super interessant. Ehrlich gesagt essen meine Familie und ich, besonders mein Papa, nämlich wirklich gern Fleisch und Wurst... Nur beschäftige ich mich (ja, ich bin die Redakteurin, die auch über Schockfotos auf Verpackungen von Fleisch aus Massentierhaltung geschrieben hat) schon sehr lange mit den Zuständen bei der Produktion tierischer Lebensmittel und habe bereits sehr viel recherchiert und leider auch schon viel gesehen. Mich macht es unglücklich, dass Tiere für den menschlichen Konsum leiden müssen. Und ja, auch die Umwelt leidet unter diesem Konsum: Sie leidet unter der Rodung großer Regenwaldflächen zum Anbau von Viehfutter, sie leidet unter dem Ausstoß von Treibhausgasen durch die Millionen von Rindern und Schweinen in der Landwirtschaft, sie leidet unter der Verschmutzung des Bodens und des Grundwassers durch große Produzenten von tierischen Produkten. Doch besonders das Leid der Tiere geht mir nah - es trifft mich, welche teilweise katastrophalen Zustände in Mastbetrieben mit Massentierhaltung herrschen.

Deshalb möchte ich euch einige Alternativen zu Fleisch vorstellen. Mich macht sehr zufrieden, dass meine Eltern dem gegenüber so offen sind und gern Lebensmittel mit mir gemeinsam ausprobieren, vor allem, weil mein Papa nur sehr schwer von nicht fleischhaltigem Essen zu überzeugen ist... ;)

Übrigens: Ich ernähre mich weder vegan noch vollkommen vegetarisch. Ich esse Milchprodukte, Honig, Fisch und Ei und etwa einmal in der Woche gibt es auch bei uns Fleisch. Mir ist dabei wichtig, dass es aus ökologischer, regionaler und nachhaltiger, somit verantwortungsvoller, Tierhaltung und Schlachtung stammt. Da dieses Fleisch recht teuer ist im Vergleich zu anderen Produkten aus herkömmlichen Betrieben, halte ich es für eine gute Möglichkeit, in die eigene Ernährung hin und wieder, anstatt Fleisch ein Ersatzprodukt einzubauen. Und: Dieses muss gar nicht immer nach Nichts oder nach Gummi oder gar nach Pappe schmecken - solche Vorurteile muss ich mir nämlich soooooo oft anhören!

Jetzt habe ich viel geschrieben und es kam noch gar nichts dabei rum... Aber es ist mir wichtig, erstmal mit den Klischees aufzuräumen und klarzustellen, dass dieser Artikel auch ruhig von leidenschaftlichen Fleischessern gelesen werden darf :) 

So, dann fange ich mal an mit dem Vorstellen. Es gibt ja viele verschiedene sogenannte "Fleischersatzprodukte". Am bekanntesten ist wahrscheinlich Tofu. Ein Klassiker - ob geräuchert, gegrillt, gebraten oder in Form von Würstchen. Manchmal verstehe ich hier, was Kritiker mit "gummiartiger Konsistenz" oder "langweiligem Geschmack" meinen. Aber Tofu lässt sich auch ganz anders und total "fleischig" zubereiten! Ich würze Tofu immer genau so, wie ich auch Fleisch würzen würde. Es gibt da sogar coole fertige Gewürzmischungen, zum Beispiel mag ich das BEEF CLASSIC Gewürz von JUST SPICES sehr gern. Fleischgeschmack kommt nämlich häufig gar nicht unbedingt vom Fleisch selbst, oft sind es einfach die Zubereitung, die Röstaromen, die Gewürze und auch ein bisschen das Feeling... ;) Tofu gibt es also wie gesagt in allen möglichen Variationen, teilweise auch schon fertig gewürzt. Mir schmeckt es am besten gewürfelt in einer Gemüsepfanne mit Nudeln oder Reis. Tipp: Wenn man hier die Soße anstatt mit Sahne oder Creme fraîche mit Kokosnussmilch zubereitet, dann ist das Gericht auch schnell vegan und ein bisschen asiatisch angehaucht, wozu dann zum Beispiel ein Currygewürz, Sesam, Cashewkerne oder Erdnusssoße passen. Da Tofu aus Soja hergestellt wird, sollte man beim Kauf auf einen nachhaltigen und schonenden Anbau achten, hier helfen besonders Bio-Siegel.

Aus Soja lassen sich noch viele weitere leckere Zutaten für Fleischgerichte herstellen, so zum Beispiel die frischen Produkte von LIKE MEAT. Die Philosophie des Labels: "Wir sind kein Fleischersatz, aber eine Alternative." Das finde ich irgendwie schon einmal sympathisch. Und die Zubereitungen schmecken mir auch :) Mein Papa zum Beispiel isst leidenschaftlich gern Döner, doch hierfür eine vegetarische Alternative zu finden, schien mir immer schier unmöglich. LIKE MEAT bietet sogar ein veganes Produkt an: Like Döner heißt es, und meine ganze Familie ist überzeugt! Und als wäre das noch nicht genug: Die griechische Variante als Gyros gibt es auch! Like Gyros macht sich super im Wrap oder mit Tsatsiki, es ist lecker, steckt voller Proteine und ist Bio-zertifiziert, genau wie Like Döner. Auf der Website von LIKE MEAT gibt es außerdem ganz viele coole Rezepte mit allen angebotenen Produkten, auf die man selbst gar nicht so schnell kommen würde.

Allerdings muss ich an dieser Stelle auch meine Kritik loswerden: So gern ich fast alle Produkte auf Sojabasis von LIKE MEAT mag, die Lebensmittel mit Erbsenprotein sind für mich echt nichts. Der Geschmack stimmt für mich irgendwie nicht und ich kann mich nicht wirklich damit anfreunden. Deshalb schneidet in meinem Ranking von Produkten, welche an Hühnchen angelehnt sind, Like Curry Chicken auch sehr schlecht ab. Selbst in einer Soße und mit Gemüse kombiniert, schmeckt mir dieses aus Erbsen hergestellte "Fleisch" gar nicht. Da kann ich Like Grilled Chicken und Like BBQ Chicken schon viel mehr empfehlen, denn auch ihre Konsistenz ist meiner Meinung nach angenehmer und auch irgendwie "echter". Neuerdings gibt es vom selben Label auch Fertiggerichte, zum Beispiel die Nudel-Gemüse-Hühnchen Pfanne Like Chicken Bami Goreng. Solche Zubereitungen haben wir jetzt noch nicht ausprobiert, aber ich kann mir die angebotenen Kombinationen eigentlich gut vorstellen. Es gibt da auch eine fertige Like Hack Pasta Bolo. Generell finde ich aber, solche Gerichte wie Nudeln mit Bolognese Soße lassen sich auch einfach ohne Fleisch selbst zubereiten; Man braucht schließlich kein Hackfleisch (und somit auch kein falsches Hackfleisch) in einer gut gewürzten Tomatensoße…

Jetzt in der Frühlingszeit gibt es endlich wieder Spargel. Ich liebe Spargel! - Und was gibt es Besseres, als ein saftiges Schnitzel dazu?! An dieser Stelle möchte ich gern mein Lob für alle "Fleischersatzprodukt"-produzierenden Firmen aussprechen: Ich habe noch nie ein schlechtes Fake-Schnitzel gegessen! Und da gibt es wirklich sehr viel Auswahl. Mittlerweile produzieren sogar einige Eigenmarken von Supermärkten und Discountern Schnitzel ohne Fleisch, zum Beispiel gibt es bei Aldi von Vegetarisch Lecker! ein sogenanntes Bio Veggie Schnitzel. Meine Favoriten sind allerdings von spezialisierten Firmen, etwa von Valess. Hier gibt es das Valess Schnitzel, übrigens hergestellt mit Milch anstatt Soja, oder für Cordon Bleu Fans das Valess Gouda, gefüllt mit auf der Zunge schmelzendem Käse. Schmeckt auch ganz klassisch mit Pommes oder Bratkartoffeln super, und wer es ein bisschen gesünder mag, der kann seine Pommes ja mal anstatt aus dem Tiefkühlfach aus Karotten und Petersilienwurzeln selbst machen. Die marinieren wir dann immer mit Olivenöl, Kräutern und Knoblauch, dann werden sie im Ofen auf einem Blech gegart. Noch ein Tipp: Vegetarische und vegane Produkte brauchen erfahrungsgemäß in der Pfanne immer ein bisschen mehr Fett als Fleisch, da sie keinen eigenen Fleischsaft abgeben und so viel schneller am Pfannenboden anbacken. Außerdem möchten sie öfter bewegt und gewendet werden.

Hui, ich habe ja echt viele Empfehlungen für euch! Na, dann mache ich mal weiter mit dem in meinen Augen (oder nach meinem Geschmack ;) vielseitigsten Produzenten: Die Rügenwalder Mühle! Wow, wie viele verschiedene Produkte sie haben und wie vielfältig die Auswahl doch ist! Unter meinen Favoriten sind auf jeden Fall auch das Vegane Mühlen Cordon Bleu und das Vegane Mühlen Schnitzel. Der Vorteil gegenüber Valess: Die Schnitzel sind vegan, also komplett frei von tierischen Produkten. Deshalb enthalten sie auch einen Anteil Soja, bestehen allerdings hauptsächlich aus Weizen. Krass, oder? Die Lebensmitteltechnik macht schon einiges möglich heutzutage... Mit Hilfe eines QR-Codes kann man auf der Verpackung vieler Produkte der Rügenwalder Mühle übrigens direkt leckere Rezepte abrufen und sich Zubereitungstipps abholen.

Ansonsten bietet die Firma noch ein Veganes Mühlen Steak Typ Rind. Ich liebe Rindersteak. Ob gegrillt, aus der Pfanne, nur mit Kräuterbutter oder mit Beilagen, das ist mir eigentlich egal. Ehrlich gesagt kommt das vegane Produkt hier aber ganz und gar nicht ans Original ran. Es schmeckt ganz gut, man kann es schön würzen oder nur mit etwas Meersalz und rotem Pfeffer zubereiten, allerdings ist es sehr weit entfernt von einem echten Rindersteak, sowohl in Bezug auf den Geschmack als auch, wenn man die Konsistenz betrachtet. Aber ist es nicht auch bei der Auswahl von Fleisch sehr schwierig, ein qualitativ hochwertiges, leckeres und bezahlbares Rindersteak zu finden?! - Dementsprechend hätte ich es eher gruselig gefunden, wenn die Alternative jetzt wirklich perfekt und originalgetreu ausgefallen wäre.

Als Snack oder kleines Gericht kann ich zum Beispiel die Veganen Mühlen Nuggets und die vegetarischen Mühlen Würstchen empfehlen. Die Würstchen eignen sich auch super für Hot Dogs und für Currywurst, allerdings habe ich noch kein einer Bratwurst ähnelndes Produkt gefunden, das mich zufrieden stellt. Zum Grillen im Sommer eignen sich ja aber nicht nur Steaks und Bratwürste, auch Gemüse wie Zucchini, Mais, Fleischtomaten, Kürbis, Paprika (und eigentlich alles, was Herz und Magen begehren) sind super vegane Alternativen. Mit ein paar Gewürzen und Kräutern sowie etwas Olivenöl verfeinert werden die bunten, gesunden Gewächse zu abwechslungsreicher, leichter Sommerkost. Meine Neuentdeckung des letzten Sommers: Wassermelone in Scheiben auf den Grill legen und dann Fetakäse darauf leicht schmelzen lassen - klingt vielleicht außergewöhnlich, ist aber sehr lecker und wird zum Beispiel in Griechenland gern so ähnlich zubereitet. Generell finde ich, Feta- und Grillkäse sind tolle Alternativen zu Fleisch, weil sie im Sommer oft weniger schwer im Magen liegen und ein bisschen erfrischend sind :)

Die Aufschnitte der Rügenwalder Mühle begeistern mich allesamt. Allerdings kann ich da echt auch die Produkte ALLER Eigenmarken empfehlen. Die vegetarischen oder veganen Schinkenaufschnitte sind super auf dem Pausenbrot oder auf einem Sandwich und die Salamis schmecken auch auf der Pizza richtig gut! Das sind echte Alternativen zu Wurstaufschnitt! Übrigens lässt sich Pizza dann auch ganz einfach vegan herstellen, schließlich gibt es in unserem Zeitalter auch schon veganen Käse... Es gibt neuerdings auch vegane Produkte, die Leberwurst ähneln, ist aber ehrlich gesagt gar nicht meins - Erbsenprotein und so... Aber der vegetarische Wurstsalat der Rügenwalder Mühle ist sogar besser als ein selbstgemachter mit echtem Fleisch! Ansonsten gibt es natürlich von ganz vielen Labels auch vegetarische und vegane Streichcremes als Brotaufstrich (auch im Wrap super!). Meine Favoriten sind die Bio Veggie Streichcreme Rote Bete-Meerrettich von Vegetarisch Lecker! (am allerbesten schmeckt sie auf einer frischen Scheibe Brot mit etwas Pfeffer und Kresse verfeinert) und das Vegetarische Zwiebelschmalz von dmBio, welches allerdings sehr viel Palmfett enthält.

Generell gibt es einige Dinge, die mich an diesen vegetarischen oder veganen "Ersatzprodukten" stören, etwa die nicht allzu gesund anmutenden Inhaltsstoffe wie Palmfett oder Soja. Jedoch lässt die große Vielfalt der vorgestellten Produkte erkennen, dass man auch hierfür gute Alternativen finden kann und es durchaus Produkte ohne genannte Inhaltsstoffe gibt. Ich finde, eine ausführliche Recherche lohnt sich hier auf jeden Fall! Außerdem finde ich es schade, dass fast alle der Lebensmittel in Plastik verpackt verkauft werden. Klar, manche Firmen nutzen recyceltes Plastik oder versuchen anderweitig, auch ihre Verpackungen so nachhaltig wie möglich zu gestalten, jedoch hoffe ich, in Zukunft werden so viele Menschen Alternativen zu Fleisch kaufen und konsumieren wollen, dass diese Produkte dann auch frisch, also an Frischetheken oder in Metzgereien, verkauft werden können.

Übrigens habe ich hier jetzt gar nichts zum Thema Burgerpatties ohne Fleisch geschrieben, aber vielleicht probiert ihr einfach selbst mal ein bisschen aus. Da habe ich auch schon echt viele verschiedene getestet und kann mich nämlich ehrlich gesagt gar nicht entscheiden... 

Und noch ein letzter Tipp von mir: Tierische Produkte, besonders "fleischartige", lauern sozusagen überall: In Gummibärchen, Erdbeerkuchen, Marmelade, Sahnetorte, Marshmallows, Frischkäse oder Salatdressing. "Was ist da wohl drin?", fragt ihr euch jetzt. Ja, es ist die altbekannte Gelatine, ein tierisches Geliermittel, das aus tierischem Bindegewebe hergestellt wird. Wenn ihr eine Alternative sucht, dann empfehle ich euch Pektine (aus Pflanzen, besonders Zitronen oder Äpfeln) oder Agar Agar (aus Algen), deren Einsatz, zum Beispiel beim Backen, sogar noch viel einfacher ist - eigentlich kann man gar nichts falsch machen...

Und insgesamt?! - Lebensmittel, die nicht fleischhaltig beziehungsweise tierisch sind, gelten schnell als "total alternativ" und "nur was für Veganer". Doch ich finde, das stimmt nicht. Meine Familie und ich legen sehr viel Wert auf gesunde und vor allem ausgewogene Ernährung, und da sind die veganen und vegetarischen Produkte, die ich jetzt vorgestellt habe, eine tolle Ergänzung und sowohl geschmacklich als auch in Bezug auf Umweltschutz und Tierwohl eine wahre Bereicherung. Probiert doch auch mal was aus, empfehlt Produkte euren Freunden weiter oder testet einfach mal, ob eure Gäste überhaupt merken, wenn ihr am gemeinsamen Grillabend oder bei der nächsten Geburtstagsfeier (Aber bitte nur, wenn es Corona-konform ist, ja?!) ganz vegan kocht - denn ich kann euch versichern: Es gibt echt so gute Fleischimitate, dass nicht mal ein leidenschaftlicher Fleischliebhaber wie mein Papa merkt, dass er kein echtes Stück Fleisch auf seinem Teller hat ;)

Geschrieben von:
Emma Svojanovsky
Geschrieben am:
Kategorien:
Schülerzeitung