Verabschiedung des Abiturjahrgangs 2024
Am Dienstag, den 25. Juni 2024, wurde unser diesjähriger Abiturjahrgang - bestehend aus gut 100 Abiturientinnen und Abiturienten - in der Aula unserer Schule feierlich verabschiedet. Für die musikalische Gestaltung sorgten die Einzelkünstler Tobias Kobler (Klavier & Gesang), Justus Polzer (Klavier) sowie zum Abschluss Herr Wangen mit Max Giesingers "Legenden" (Gitarre & Gesang). Die Schulleiterin, Frau Manig, begrüßte und beglückwünschte die Abiturientinnen und Abiturienten sowie ihre Eltern zum bestandenen Abitur.
Frau Manig ging in ihrer Ansprache auf das in der letzten Woche kunstvoll gestaltete Abiturdenkmal ein, das diesjährige Abimotto: "Abicetamol – Schmerz lass nach" sowie die von Jean-Luc Klaukien auffällig gestaltete Einladungskarte. Nachdenklich wurde Frau Manig bei der "fast sozialistisch" anmutenden Einladung, in der vier junge Menschen von einem Megaphon schier angebrüllt werden mit dem Wort "Lernen". Haben die Absolventen derart unter ihrem Lernort Schule gelitten, wie die Einladungskarte und das Abimotto auf den ersten Blick vermuten lassen? Sind unsere Abiturientinnen und Abiturienten gut gerüstet für das, was kommt? Oder stehen sie verängstigt zurückblickend vor den großen, gesellschaftlichen Herausforderungen, die sie nun tatsächlich erwarten.
Mit einem Exkurs auf den vor 22 Jahren aus Bosnien geflohenen Schriftsteller Sasa Stanisic, der sich in seinem Text voll Dankbarkeit an seine extrem strenge bosnische Mathematiklehrerin und ihren Unterricht erinnerte, verdeutlichte Frau Manig wie prägend Lehrer sein können:
„Genossin Rozalija Mimic hatte ihre Rolle als Pädagogin so interpretiert, dass sie Kindern in akuter Krise“ – es waren die Jahre des Jugoslawienkriegs – „beides beibringen wollte: Geometrie und Empathie, Formeln für Funktionen und Formeln gegen Hass. Sie hat aus einer Klasse mit verschiedenen Herkünften eine Gemeinschaft bilden wollen, in der Herkunft höchstens dann eine Rolle spielt, wenn es um die Vorliebe für das Würzen deines Mittagessens geht. Sie wandte sich uns zu, als sich so viele voneinander abwandten. Sie war umsichtig mit Minderheiten unter uns, als nationalistische Kurzsicht herrschte. Sie machte klar, dass deren Meinung und Haltung auch in der Unterzahl gleich viel zählt.“
Frau Manig warf die Frage auf, ob es uns als Schule gelungen sei, unserem Abiturjahrgang, dessen Vorfahren selbst aus vielen verschiedenen Kulturkreisen kommen, neben den Formeln für Funktionen (wie Stanisic es nennt) auch die Formeln gegen Hass beizubringen? Ein Blick zurück auf die Mottowoche und den "Tanz der Kulturen" auf dem großen Schulhof sei ein positives, bleibendes Erinnerungsbild dafür, in dem das Gemeinsame, Gemeinschaftliche im Sinne unseres Schulmottos spürbar wurde. Frau Manig hofft, dass unsere Abiturientinnen und Abiturienten im Rückblick auf ihre Schulzeit am GMB sagen können:
„In der Schule wurde mir die nötige Zuversicht und auch das inhaltliche Rüstzeug für die Gestaltung der Zukunft mit auf den Weg gegeben – oder in Sasa Stanisic Worten: 'Die Formeln für Funktionen ebenso wie die Formeln gegen Hass.'“
Herausragende Leistungen
Großartige Leistungen mit einem Abiturdurchschnitt von 1,0 hat in diesem Jahr Christopher Clausen erbracht. Den Notenschnitt von 1,1 erreichten Anna Lena Häge, Vincent von Waldenfels und Finn Weimer. Es konnten des Weiteren mehrere Absolventen als "Preisträger/innen für hervorragende Leistungen in der Mathematik und den Naturwissenschaften sowie in Deutsch und dem Bereich Internationalität ausgezeichnet werden:
'Mosbacher Berg Preis' |
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Biologie |
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Chemie |
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Deutsch |
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Mathematik |
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Physik |
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Für den Jahrgang sprachen die Jahrgangssprecher Jayna Duve und Philip Heyll. Jayna Duve wurde für ihr Engagement und ihre Haltung im Sinne unserer Leitgedanken mit dem Mosbacher Berg Preis ausgezeichnet. Anschließend ergriff nach einem stimmungsvollen Gedicht-Vortrag von Linn Hansen Frau Okayauz-Heinelt für die Eltern des Jahrgangs das Wort. Die Zeugnisvergabe moderierte Frau Cassier an, die als Studienleiterin auch in diesem Jahr wieder die Hauptverantwortung für den Abiturjahrgang trug.
Dank gilt dem engagierten Förderverein, der für den gelungenen festlichen und geselligen Rahmen sorgte. Wir hoffen, dass die Schulgemeinde des GMB unseren Abiturientinnen und Abiturienten das Schulmotto "Gemeinsam mehr bewegen" als Leitfaden mit auf den weiteren Lebensweg geben konnte.
Wir wünschen dem Abiturjahrgang 2024 alles Gute für die Zukunft und freuen uns, Euch als Ehemalige / Alumni an unserer Schule wiedersehen zu dürfen.
- Geschrieben von:
- Rüdiger Jarzina
- Geschrieben am:
- Kategorien:
- Abiturjahrgänge