Besuch aus Lothringen
Ich glaube, wir waren alle ein bisschen aufgeregt, als am Donnerstagmittag der Zug in den Wiesbadener Hauptbahnhof einfuhr... Doch dieses Gefühl machte schnell der großen Vorfreude platz, die sich unter uns ausbreitete, als die kleine Gruppe so gar nicht schüchterner Franzosen in der Schule bei ein paar selbstgemachten Snacks von uns Schülern, Frau Manig, Frau Dettweiler und Frau Werner empfangen wurde. Es war eine schöne Atmosphäre, kein bisschen verklemmt. Und auch die gemeinsame Zeit daheim wird man wohl so schnell nicht vergessen.
Mit meiner Austauschpartnerin konnte ich mich sowohl auf Deutsch, als auch auf Französisch sehr gut unterhalten. Ich hätte niemals gedacht, dass meine Sprachkenntnisse nach vier Jahren dafür ausreichen würden, aber es hat mich noch viel vertrauter mit dem Sprechen und vor allem viel mutiger gemacht. Natürlich passieren uns allen in fremden Sprachen Fehler, aber wir haben uns so gut verstanden und es hat viel Spaß gemacht, zu reden. Sie hat mir von ihrem Dorf erzählt, welch große Umstellung es ist von der kleinen Gemeinde mit etwa 400 Einwohnern, die alle einander kennen, zur großen fremden Stadt Wiesbaden... Um den Franzosen die Stadt etwas näher zu bringen, haben wir sie am Samstag etwas umhergeführt. Wir haben den Ausblick von Dach des Karstadt-Parkhauses genossen, sogar das Riesenrad stand schon, dann waren wir in der Marktkirche, am und im Kurhaus und bei der Kuckucksuhr. Auch für uns Wiesbadener war es mal wieder ganz interessant. Schließlich haben wir uns zum Bowling spielen getroffen. Wir hatten eine Menge Spaß! Am Sonntag habe ich meiner Austauschpartnerin das Theater mit dem wunderschönen Weihnachtsbaum im Foyer gezeigt. Sie war sehr beeindruckt, auch von der Malerei an der Decke und den Wänden.
Am Montag haben wir alle einen gemeinsamen Ausflug nach Frankfurt gemacht. Es gab eine Führung durch die neue Altstadt, der Guide war zwar nett, hat allerdings ein sehr schnelles Deutsch gesprochen, sodass einige Austauschschüler meinten, sie hätten kaum etwas verstanden. Trotzdem war es echt spannend. Für alle gab es mittags Zeit zum Essen und zum Shoppen. Wieder war man erstaunt über diese riesige Stadt. Auch der Weihnachtsmarkt hat allen sehr gefallen. Meine Austauschpartnerin hat mir oft erzählt, wie sehr sie Weihnachten liebt, dann haben wir also noch Weihnachtsplätzchen gebacken und dekoriert. Am Dienstag waren wir nach kurzem Reinschnuppern in unseren Unterricht, die Mathothek und die Bewegte Pause gemeinsam in der Mensa essen, wo es extra für uns etwas typisch Deutsches, Currywurst mit Pommes, gab. Den letzten gemeinsamen Nachmittag verbrachten wir in der Tanzschule Weber, denn hier hatten wir einen kurzen Kurs gebucht, die Franzosen kennen nämlich tatsächlich gar nichts, das mit unserer klassischen Tanzstunde assoziiert werden könnte... Wir hatten viel Spaß und es sind witzige Videos entstanden! Zum Abschied haben wir den Weihnachtsmarkt besucht und wurden von den Lehrern im Alex in der Fußgängerzone zu einem alkoholfreien Cocktail eingeladen, bevor es am nächsten Vormittag zum Bahnhof und für die französischen Schüler zurück nach Hause ging.
Ich denke, uns allen hat der Austausch sehr viel Freude bereitet und uns um eine Erfahrung reicher gemacht. Danke an alle, die bei der Organisation geholfen haben! Wir freuen uns auf die Fahrt nach Bitche im nächsten Frühling!
- Geschrieben von:
- Rüdiger Jarzina
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- Kategorien:
- Austausche Französisch