Einblicke in die amerikanische Kultur vor der Wahl
Am Montag, den 28. Oktober 2024, durften wir mit Peter Witmer wieder einen geschätzten, amerikanischen Gast an unserer Schule willkommen heißen. Mr. Witmer kam zu uns aus "Little America", dem Stützpunkt der ca. 20,000 Amerikaner in Wiesbaden am Hainerberg. Den ca. 70 Schüler/-innen der Leistungskurse Englisch von Frau Hinkel, Herrn Müller, Frau Podehl und Herrn Jarzina aus der 12./13. Jahrgangsstufe führte Peter Witmer eindrücklich vor Augen, wie sehr die 250-jährige Demokratiegeschichte der USA auch bei der in einer Woche anstehenden politisch brisanten Präsidentschaftswahl von Relevanz ist.
“Where are you from? What do you think of Trump?”
Der in Wiesbaden lebende Peter Witmer verdeutlichte den Schüler/-innen, dass dies die Frage sei, die Deutsche ihm und seiner Frau immer wieder in letzter Zeit stell(t)en, wenn herauskommt, dass er aus den USA stammt. Die LK-Schüler/-innen hatten ihm zur Vorbereitung ihre eigenen Fragen zur momentanen Situation in den USA zukommen lassen und die Gefühlslage vieler aus der Schulgemeinde wurde mit folgender Frage auf den Punkt gebracht:
"How can anybody like Donald Trump?"
Unser amerikanischer Gast sprach in diesem Kontext die großen im amerikanischen Wahlkampf kursierenden Themen wie u.a. Abtreibung, MAGA ("Make America Great Again"), die Sorge vor illegaler Immigration, die amerikanische Ukraine-Politik sowie Geschlechterfragen an, um zu verdeutlichen, warum die Amerikaner ticken, wie sie ticken. Politische Haltungen hängen - auch in den USA - oftmals mit dem Grundsatz: "You like what you know!" zusammen und verdeutlichen auch kulturelle Unterschieden zwischen den USA und Deutschland. Vor dem Hintergrund der großen gesellschaftlichen Verwerfungen und Spaltungen in der amerikanischen Gesellschaft, die die anstehende Präsidentschaftswahl am 5. November zutage bringt, kann Mr. Witmers Ausruf: "Politics is crazy stuff!" verstanden werden.
Neben der 'großen Politik' wurden auch kulturelle Unterschiede im Alltag angeführt: z.B. der berühmte amerikanische "school spirit" beim lautstarken Abfeiern der Schulbasketballspiele am Freitagabend, die amerikanische Small-Talk-Vorliebe im Gegensatz zur deutschen Direktheit, das deutsche Sinnieren über 'work-life-balance' im Gegensatz zum amerikanischen Leistungsstreben, die deutsche - schon im Jugendalter beginnende - Trinkkultur im Gegensatz zum amerikanischen, späteren Start, wohingegen der Führerschein in den USA vor der Freigabe von Alkohol erworben werden kann. Diese Liste ließe sich noch weiter fortsetzen und verdeutlicht, dass trotz einer großen kulturellen Schnittmenge, doch auch wesentliche Unterschiede zwischen der deutschen und der kulturellen Kultur bestehen.
Immer wieder bezog Peter Witmer die Schüler/-innen aktiv mit ein und belohnte richtige Antworten - ganz amerikanisch nach dem Leistungsprinzip - mit dem Zuwurf von Süßigkeiten. Wir danken Peter Witmer für den jetzt bereits fünften interaktiven Vortrag zur amerikanischen Kultur an unserer Schule. Wir hoffen auf weitere, spannende, interkulturelle Begegnungen in der Zukunft und sagen:
"Thank you!"
- Geschrieben von:
- Rüdiger Jarzina
- Geschrieben am:
- Kategorien:
- Englisch Oberstufe