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"Nur ein portugiesisches Wort als Reisegepäck ..."

Erfahrungsbericht zum Freiwilligendienst „SDFV“ vom Bistum Mainz

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Große internationale Gemeinschaft in der Kapelle der Organisation.
Mit einem einzigen portugiesischen Wort im Gepäck machte ich mich auf den Weg in die Vorstadt Rio de Janeiros. Das war nach meinem Abitur am Mosbacher Berg im Sommer 2015, als ich im Rahmen des weltwärts-Programms vom Bistum Mainz für einen „Sozialen Dienst für Frieden und Versöhnung" nach Brasilien entsendet wurde.


Ein Jahr arbeitete ich in der Organisation „Casa Do Menor“: Gemeinsam mit meinen zwei deutschen Mitfreiwilligen haben wir mit Kindern aus verschiedenen Heimen Hausaufgaben gemacht und lesen geübt, Babys mit den täglichen Reis und Bohnen gefüttert und mit einer Horde Grundschülern den Zoo von Rio de Janeiro unsicher gemacht. Wir haben Plätzchen gebacken, Traumfänger gebastelt und mit allen Kindern und Mitarbeitern der Organisation ein Weihnachtsvideo an der berühmten Christusstatue gedreht.

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Fußballspielende Jungs_Favela
Wir haben traditionelle, brasilianische Lieder gesungen und Samba-Rhythmen mit den Kindern im Musikunterricht gelernt. Wir haben einen Raum zum pädagogischen Arbeiten renoviert und Kinderstühle mit bunten Comicfiguren neugestaltet. Auch weinende Jungs wurden in den Schlaf getröstet und Mädchen Gute-Nacht-Geschichten vorgelesen. Wir haben drogenabhängige Menschen mit Lebensmitteln und Decken versorgt und gespürt, was es bedeutet, seinen Glauben zu leben.          
Ich bin in diesem Jahr pausenlos in Flipflops gelaufen, habe die „cidade maravilhosa“ – die wunderbare Stadt bei Sonnenuntergang vom Zuckerhut aus bestaunt und mich von der Stimmung des Karnevals anstecken lassen. Auf Reisen habe ich die Reichtümer dieses Landes erlebt – vor allem seine Naturwunder – die größten Wasserfälle der Welt, einige ihrer klarsten Flüsse und ihrer schönsten Tiere.

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Paula und Tainara an der Christusstatue
13 Monate Brasilien liegen jetzt rund fünf Jahre hinter mir und ich denke immer noch gerne an dieses Jahr zurück. Es war eine beeindruckende und prägende Zeit – in jeder Hinsicht! Der Freiwilligendienst ist eine Chance nach der Schulzeit etwas von der Welt zu sehen, der Gesellschaft etwas zurückzugeben, die eigene Komfortzone zu verlassen und vor allem sich selbst besser kennenzulernen. Ich kann einen Freiwilligendienst im Ausland jedem und jeder nur ans Herz legen!

Du bist neugierig geworden und könntest Dir einen Freiwilligendienst vorstellen? Du bist interessiert, weißt aber noch nicht, ob ein einjähriger Freiwilligendienst im Ausland das Richtige für Dich ist? Dann schau doch gerne beim Infotag des Bistum Mainz am 18. September vorbei, treffe ehemalige Freiwillige und tausche Dich aus. Weitere Infos zum Freiwilligendienst, mehr Erfahrungsberichte aus Brasilien, Peru und Bolivien und Hinweise zur Bewerbung findest Du auch hier. Der Bewerbungsschluss ist am 31.10.2021.

Infokasten über die Organisation „Casa Do Menor“        
Die gemeinnützige Einrichtung „Casa Do Menor“ widmet sich seit 30 Jahren der Arbeit mit sozial benachteiligen Kindern und Jugendlichen in Brasilien. Was als kleines Projekt im Haus des italienischen Paters Renato Chiera in Rio de Janeiros Vorstadt als Antwort auf den Hilferuf einiger Straßenjungen entstand, ist heute zu einer Institution herangewachsen, die an verschiedenen Standorten in Brasilien zehntausenden Kindern und Jugendlichen neue Perspektiven eröffnen könnte. Das Angebot der Organisation umfasst heute neben Kinderheimen auch Ausbildungskurse, Kindergärten, schulbegleitenden Nachhilfeprojekte und Sport und Kulturzentren sowie die Arbeit in sozialen Brennpunkten.

Geschrieben von:
Rüdiger Jarzina
Geschrieben am:
Kategorien:
Alumni-Berichte Wir für andere
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