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Austausch in Casarano 2006/2007

Deutsche in Italien

Das Flugzeug setzt zur Landung an und die Aufregung wird immer größer und größer. Nachdem wir unser Gepäck geholt haben und mit dem Kleinbus losgefahren sind, müssen wir eine fast dreistündige Fahrt hinter uns bringen, bevor wir endlich an unserer Austauschschule ankommen und unsere Austauschpartner kennen lernen. Obwohl es mitten in der Nacht ist, verläuft die Begrüßung sehr stürmisch und wir fühlen uns sofort wohl. Nach kurzer Zeit befindet sich jeder von uns in dem Auto seiner Gastfamilie und fährt nach Hause.

Am ersten Tag treffen wir uns sehr früh an der italienischen Schule und werden erstmal durch den Schulleiter herzlich begrüßt. Dann wird das Buffet eröffnet und alle stürzen sich auf die riesengroße Torte mit der Aufschrift WILLKOMMEN. Auch da wird sofort deutlich wie freundlich, offen, kontaktfreudig und herzlich die Italiener sind.
Nach der Begrüßung in der Schule wird uns Deutschen die Stadt Casarano gezeigt. Es ist eine hübsche und kleine Stadt mit vielen Kirchen. Am Nachmittag sehen wir uns noch das Rathaus an, wo auch der Bürgermeister eine Begrüßungsrede für uns hält und schon ist der erste Tag für uns als Gruppe zu Ende und jeder kehrt zu seiner Gastfamilie nach Hause zurück.

Am Donnerstag und Freitag fahren wir nach Lecce, um die Universität zu besichtigen, und in die wunderschöne Stadt Otranto, in deren Meer das Wasser so klar ist, dass man jeden einzelnen Stein darin sehen kann. Zum Glück spielt auch das Wetter mit, so dass wir sogar baden können.

Das Wochenende ist uns freigestellt, und so unternimmt jeder etwas mit seinem Austauschpartner oder trifft sich mit den anderen deutschen Schülern. So hat man die Möglichkeit, sich ein bisschen zu entspannen, auszuruhen und seine Austauschpartner besser kennenzulernen und auch Freizeit um zum Beispiel shoppen zu gehen.

Den Montag verbringen wir in Gallipoli und sehen uns den Dom und den Ölkeller an. Auch diese Stadt ist zum Verlieben und so war es für uns sehr schwer, uns von ihr zu trennen.

Dienstag ist unser letzter Tag in Italien. Erst werden wir in der Schule von allen verabschiedet - wieder mit einem großen Buffet - und dann fahren wir in eine Weinfabrik nach Melissano, wo uns die Herstellung des Weins erklärt wird.
Am späten Nachmittag treffen wir uns alle wieder an der italienischen Schule. Unser Gepäck und der Kleinbus erinnern an unsere Ankunft eine Woche vorher. Doch leider ist dies die Abreise. Es dauert lange bis sich jeder von jedem verabschiedet hat. Dann steigen wir letztendlich mit tränenüberströmten Gesichtern in den Bus, um die diesmal noch viel längere Fahrt, wie uns scheint, zum Flughafen anzutreten.

Italiener in Deutschland

Wir alle sind sehr froh, als der Bus mit den Italienern in der Nacht von Donnerstag auf Freitag an unserer Schule endlich ankommt. Leider steigen nur unsere Austauschpartner aus und wir müssen uns bis zum nächsten Tag gedulden, die restlichen Italiener zu begrüßen. Sobald unsere Austauschpartner ihr Gepäck geholt haben, fahren wir nach Hause.

Am nächsten Tag hält Frau Billig-Schulz, die stellvertretende Schulleiterin, eine Begrüßungsrede für die italienischen Gäste und auch wir haben ein Buffet vorbereitet. Nach dem Essen begeben sich die Italiener in die Stadt, um sie zu besichtigen, und die Deutschen in den Unterricht.
Erst am Nachmittag machen wir eine gemeinsame Führung durch den Biebricher Schlosspark und nachdem wir ihnen das Schloss gezeigt haben, können wir endlich die leider nur sehr kurze gemeinsame Zeit unter uns verbringen.

Am Wochenende fahren wir zusammen mit Frau Podehl nach Frankfurt und nach Mainz, um den Italienern die verschiedenen Museen, Kirchen und andere wichtige Sehenswürdigkeiten zu zeigen. Alle unsere Austauschpartner sind begeistert von den Städten und unseren Abendaktivitäten.

Den Montag können wir glücklicherweise auch alle zusammen verbringen. Die Rheinfahrt verläuft wirklich toll und auch die Besichtigung von Rüdesheim macht viel Spaß. Natürlich sind wir am Abend alle sehr erschöpft, aber das hält uns nicht davon ab, trotzdem noch was mit unseren Gästen zu unternehmen, denn die Zeit, die sie hier sind ist wirklich viel zu kurz.

Und dann ist es auch schon Dienstag - der letzte Tag. Leider müssen wir uns für den ganzen Tag trennen, denn wir Deutsche müssen in den Unterricht und die Italiener können ihre Freizeit genießen. Am Nachmittag parkt auch schon der Bus vor unserer Schule und schon wieder heulen wir alle um die Wette. Am liebsten würden wir den Bus niemals fahren lassen, doch wir wissen, dass das nicht geht. Also trauern wir gemeinsam weiter, wenn der Bus langsam kleiner und kleiner wird und irgendwann ganz am Horizont verschwindet.

Fazit

Dem Ganzen ist nur noch hinzuzufügen, dass der Austausch ein großer Erfolg war. Wir haben viele neue Freunde gefunden und sind gegenseitig den jeweiligen Ländern viel näher gekommen. Auch unsere Sprachkenntnisse haben sich erheblich verbessert. Dies nicht nur durch den gegenseitigen Besuch, sondern auch durch den Kontakt, den wir weiterhin haben. Eins ist aber an dem Austauschprogramm trotzdem auszusetzen: Es ist viel zu kurz!

Geschrieben von:
Evangelia Karakoliou
Geschrieben am:
Kategorien:
Austausche