Mit der Ausstellung zum Ersten Weltkrieg nach Karlsruhe
Doch der Reihe nach:
Wir, das sind 15 Schülerinnen und Schüler der 10. und 13. Klasse und unsere betreuende Lehrerin Frau Manig, wurden gebeten, auf einem Kongress in Karlsruhe unsere Ausstellung zum Ersten Weltkrieg vorzustellen. Das Projekt hatten wir vor einem Jahr in enger Zusammenarbeit mit dem Archivar und Lehrer Herrn Müller-Henning für unser Schulfest gemacht. Als Herr Müller-Henning im Dezember Frau Manig fragte, ob wir die Ausstellung bei der Tagung für Archivpädagogik in Karlsruhe noch einmal zeigen wollten, sagte Frau Manig erst einmal ab. Sie wollte uns (und sich selbst?) den Stress nicht zumuten, da auch die Plakate mittlerweile zerschnitten und nicht mehr vollständig waren. Jedoch konnten wir sie davon überzeugen, dass ihre Sorgen unbegründet seien. Also trafen wir uns kurze Zeit später zu sechst im Hauptstaatsarchiv, gestalteten neue Plakate und frischten unsere Kenntnisse wieder auf.
Zum Glück konnten wir unsere Reise dann reibungslos mit Mappe fortsetzen und als wir endlich ankamen, waren im Karlsruher Medienzentrum schon Stellwände aufgestellt, an denen wir unsere Ausstellung befestigen konnten. Nach einer Stärkung in der Kantine durften wir unser Projekt auf dem „Markt der Möglichkeiten“ präsentieren.Etwa 130 Besucher stiegen ins Dachgeschoss des Medienzentrums, um sich die verschiedenen Projekte anzugucken. Meist stellten Archive sich vor. Wir waren eine von nur drei Schülergruppen, und die einzige Gruppe aus Hessen.
Erstaunlich fand ich, wie groß das Interesse für unser Projekt war. Viele der anwesenden Lehrer und Archivare fragten allerdings wenig über das Thema selbst, sondern interessierten sich eher für unsere Arbeitsmethoden. In den Gesprächen ging es weniger um die interessanten Aspekte unseres Projektes, sondern eher um meine persönliche Motivation, um die Arbeit mit Originalquellen, die Zusammenarbeit in der Gruppe, Schwierigkeiten und den Ablauf der fünf Projettage. Häufig habe ich über meine Quellen, die Abituraufsätze der Schüler der Gutenbergschule, Schulakten und Zeitungen gesprochen. Mir wurde deutlich, wie selten solche Quellen sind und dass es ein glücklicher Zufall ist, dass direkt neben unserer Schule, im Hauptstaatsarchiv, so viele Schüleraufsätze aus den Jahren 1914 bis 1918 liegen, die sich mit der politischen Lage in Deutschland im Ersten Weltkrieg befassen. So konnten wir die Indoktrination der Schüler sehr direkt nachvollziehen.
Viele Besucher waren auch erstaunt, dass wir gelernt hatten Sütterlin zu lesen und uns die Mühe machten, Informationen aus schwer lesbaren Texten zu filtern.
Gegen halb vier nahmen wir noch an der Abschlussrunde teil, in der einige Fragen zum Thema des nächsten Kongresses geklärt wurden und auch ein kurzes Feedback gegeben wurde. Auch hieran konnten wir uns beteiligen.
Dann fuhren wir wieder zurück und trennten uns in Mainz.
von Gesine Grubert, Jg.10
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- Rüdiger Jarzina
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- Geschichte Projekte & Veranstaltungen Oberstufe