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Der Schweinehirtentraum

von Friedrich Karl Waechter / Inszenierung: Ulrich Poessnecker

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Der Schweinehirtentraum
An drei Erarbeitungen der Theater AG knüpft der Schweinehirtentraum an. Zunächst gilt es, sich an zwei Märchengestalten zu erinnern, den gestiefelten Pinocchio und den kleine Regenmacher. Beide erleben wundersame Dinge, treffen sprechende und wie Menschen handelnde Tiere, haben mit den unterschiedlichsten Zaubereien zu tun und existieren zunächst ganz in unserer Vorstellung. Beiden Bezugsstücken unserer vergangenen Theaterarbeit ist die Idee der Kindheit einbeschrieben, beide Stücke besitzen in gleicher Weise phantastische, überwirkliche Elemente, beide Bezugsstücke sind Abstraktionen von Erfahrungen.

Da kam uns der Schweinehirtentraum gerade recht, um den Faden aufzunehmen. Die Bühnenfiguren hier sind gleichfalls Wesen aus einer anderen, parallelen Welt. So ist der Held des Stücks, unser Hans, ein armer und verträumter Schweinehirt. Dennoch handelt F. K. Waechters Stück nicht von seinen Phantasien, sondern erzählt von einem afrikanischen Traum. Im Schweinehirtentraum wird vom Schweinehirten geträumt, es ist nicht der Schweinehirte, der diesen Traum träumt. Und so träumt am anderen Ende der Welt das schönste Mädchen Afrikas,

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Der Schweinehirtentraum
Dschamila, ausgerechnet von Hans. Doch ihr Vater, der berüchtigte Zauberer Monstradamok, will sie unbedingt mit einem Zauberlehrling verheiraten. Dieser Hochzeit will Dschamila aber entgehen. Deshalb schickt sie ihre kleinen Schwestern in Gestalt von Schwälbchen um die halbe Welt, um Hans zu Hilfe zu holen. Hans muss sich dem Kampf mit dem mächtigen Zauberer stellen. Ebenso wie Hans musste sich der gestiefelte Pinocchio und auch der kleine Regenmacher beweisen. Die Inszenierung findet hierzu poetische, ausdrucksstarke Bilder, erarbeitet mit reduziertesten formalen Mitteln eine starke, emotionale Wirksamkeit. Eingebettet in den Zauber des Spiels, entfalten sich von Beginn an die äußerst liebenswerten und sehr menschlichen Tiergestalten. 

„Des Rätsels Lösung liegt im Eselspferch,“ sagt sich Hans immer wieder und findet schließlich so sein Liebesglück. Die Regie Ulrich Poessneckers exponiert die märchenhaften Rollenfiguren des Stücks in überzeugender Farbigkeit und mit arabeskem Körperspiel. Mit der Figur des Esels werden endlich auch Erinnerungen an das Theaterprojekt des Jahres 2010 wach gerufen. Es ist ein weiteres Traumtheaterstück. Kurioserweise spielte im damaligen „Sommernachtstraum“ die ältere Schwester der jetzigen Eselsdarstellerin gleichfalls dieses witzig-würdevolle Tier. Iiiiiiaaaaah!

Geschrieben von:
Julius Duddek
Geschrieben am:
Kategorien:
Theater-Ag
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