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"Politik als die Kunst des Möglichen"

Podiumsdiskussion: Heiße Debatte am GMB

Podiumsdiskussion vor Landtagswahl: Heiße Debatte am GMB

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Podiumsdiskussion 2023
Am Mittwoch, den 13.09.2023 hatten Schülerinnen und Schüler der E und Q Phase die Chance, Politik hautnah in Form einer Podiumsdiskussion zu erleben. Eingeladen waren Elisabeth Kula (Die Linke), Inge Groebel (SPD), Lara Klaes (Grüne), Alexander Winkelmann (FDP), Alexander Lorz (CDU) und Erich Heidkamp (AfD), die alle bei den bevorstehenden Landtagswahlen für ein Mandat im hessischen Landtag kandidieren.

In einer kurzen Vorstellungsrunde hatte jede Kandidatin und jeder Kandidat zwei Minuten Zeit, um den Schülerinnen und Schülern einen ersten Eindruck von der eigenen Person und den gesetzten Zielen in der Politik zu geben. Anschließend startete die Diskussionsrunde, in der den Kandidaten zu verschiedenen Themenfeldern Fragen gestellt wurden, die sie dann in einer anderthalbminütigen Redezeit beantworten konnten. Vor allem das Thema Bildung wurde dabei intensiv debattiert.

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Podiumsdiskussion 2023
Für die meisten Parteien müsse dringend mehr in Bildung investiert werden, um dem Lehrermangel entgegenzuwirken und Lehrkräfte zu entlasten. Vor allem aber brauche man mehr Sozialarbeiter und Schulpsychologen an Schulen. Bei der Frage, ob der Lehrplan Schülern ausreichend auf ein Leben nach der Schule vorbereiten würde bzw. inwiefern er reformiert werden müsse, spalteten sich die Meinungen teilweise deutlich. Die Linke fordert vor allem mehr Projektarbeit und mehr Freiraum in den Kern Curricula. Auch die Grünen streben projektbezogenes Lernen an und Klaes (Grüne) sprach von weniger Frontalunterricht an Schulen.

Mit der Aussage, die Schulen bereiten zu wenig auf das spätere Leben vor, beispielsweise lerne man nicht, wie eine Steuererklärung zu machen sei, stieß Alexander Winkelmann (FDP) auf großen Beifall aus dem Publikum. Die SPD möchte sich vor allem dafür einsetzen, dass Schüler früh erlernen, eigenständig zu lernen und darüber hinaus gefördert werden, sich gesellschaftlich zu engagieren. Die CDU möchte an ihrer bisherigen Bildungspolitik festhalten und Projekte, wie ein gerade angelaufenes Pilotprojekt an einer Wiesbadner Schule zum Thema digitale Welt weiterhin unterstützen. Für die AfD fehle derzeit vor allem die Leistungsorientierung, welche man an Schulen wieder intensiver fördern müsse. Ebenso wurde von Heidkamp (AfD) die Heterogenität an Schulen bemängelt. Hierzu entgegnete Schulleiterin Manig, dass sie als Leiterin stolz sei auf die täglich praktizierte Inklusionsbereitschaft seitens ihrer Lehrer- und Schülerschaft, die jede und jeden, egal welcher Herkunft, welchen Aussehens und welcher Muttersprache in den Lernalltag einbinden.

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Podiumsdiskussion 2023
Des Weiteren wurden die Parteien gefragt, welche konkreten Maßnahmen Sie für den Klimaschutz ergreifen wollen. Die Grünen wollen Hessen bis 2035 klimaneutral machen und vor allem den ÖPNV ausbauen. Einig waren sich die Grünen, SPD und die Linken, dass die Genehmigungsdauer für z.B. den Bau von Windkraftanlagen dringend verbessert werden müsse. Die FDP betonte, man müsse die Transformation zur Klimaneutralität vor allem so gestalten, dass sie bei den Bürgern auf Akzeptanz treffe und man keinen damit überfalle. Die CDU schloss sich dieser Aussage an und bekräftigte, dass man den Ehrgeiz nicht aufgeben dürfe. Die AfD blieb mit den Aussagen zum Klimawandel zurückhaltend.

Zum Abschluss der lebendigen Diskussion durfte jeder Politiker ein kurzes Plädoyer halten.

Kula (Die Linke) rief dazu auf, dass Jeder, der wählen kann, diese Chance nutzen solle, um gemeinsam für eine ökologischere und gerechtere Welt zu kämpfen. Für Groebel ist vor allem wichtig, dass sich die Jugendlichen auch auf anderen Wegen in die Politik einbringen. Sie hebte hier nochmal besonders hervor, dass die SPD sich schon seit einiger Zeit für das Herabsetzen des

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Podiumsdiskussion 2023
Mindestwahlalters einsetze, um das Engagement der Jugendlichen in der Politik zu stärken. Klaes (Grüne) rief dazu auf, eine demokratische Partei zu wählen, um Zukunft und Vielfalt in Hessen zu gestalten. Winkelmann (FDP) erinnerte das Publikum an sein Wahlmotto: „Feuer und Flamme für Hessen“ mit dem er unterstrich, dass er mit viel Energie die angesprochenen Themen umsetzen möchte und „frische Luft in den Landtag bringt“. Heidkamp hielt sich kurz und plädierte an das Publikum, dass es letztendlich die Wahl habe, für wen es das Kreuz setze.

Lorz (CDU) beendete die zweistündige Diskussionsrunde, indem er Politik als die Kunst des Möglichen beschrieb. Ideologien bringen uns nicht weiter. Mit einem schweifenden Blick über das Publikum beteuerte er: „Misstraut denen, die sagen, man müsse nur an einer Schraube drehen, um in der Politik ein Problem zu lösen. Das stimmt nicht, denn Politik ist und bleibt etwas Hochkomplexes.“

Charlotte Pesenacker

P.S. Einen herzlichen Dank gilt den souveränen Moderator*innen Christopher Claussen und Sema Alhan aus der Q3 sowie der Schülervertretung um Alessandro Hladih, Marius Schulz und Henning Kunz, die sich um die Organisation der Veranstaltung gekümmert haben.

Geschrieben von:
Rüdiger Jarzina
Geschrieben am:
Kategorien:
Politik & Wirtschaft Oberstufe Schülervertretung (SV)
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