Ausflug nach Bonn in das Haus der Geschichte
Die Führung stellte die deutsche Geschichte ab dem Ende des 2. Weltkrieges anhand typischer und interessanter Nachkriegsgegenstände dar, wie zum Beispiel einem Eierbecher aus Handgranatenteilen. Viele Fotos und Videos halfen außerdem dabei, sich in die Vergangenheit hineinzuversetzen.
Uns wurden die Lebensunterschiede in der DDR und der BRD gezeigt und mit den vielen originalen Alltagsgegenständen konnte man sich ein besseres Bild davon machen, wie das Leben zur Zeit des Kalten Kriegs war. Nach Abschluss der Führung hatten wir noch etwa eine Stunde Zeit, uns frei im Museum zu bewegen, um uns nochmal selber umzugucken. In dieser Zeit konnte man sich einzelne Bereiche der Ausstellung genauer angucken, da die Führung nur etwa ein Zehntel der Gesamtausstellung umfasste. Gegen 16 Uhr kam die Q4 wieder in Wiesbaden an, womit die Exkursion beendet war.
Isabella Holtmann und Lisa Stunz
Besonderes Artefakt: „Stalinrasen“
Bei diesem Artefakt handelt es sich um eine eisernes Gitter mit integrierten Eisennägeln, die nach oben aus dem Gitter hinausragen. Diese lagen häufig unter Panzerblockaden, beide Gegenstände machten es nahezu unmöglich, die Blockade mit Fahrzeugen zu durchqueren.
Die nach oben stehenden Nägel des „Stalinrasens“ bohrten sich bei Überquerung in die Reifen des Fahrzeugs, was eine Weiterfahrt unmöglich machte.
In unserem historischen Kontext wird der Stalinrasen an der deutsch-deutschen Grenze zwischen DDR und BRD verwendet. Natürlich fand er als Mittel ebenfalls immens viele Verwendungsmöglichkeiten im Zweiten Weltkrieg, da die meisten Armeen auf Mobilität durch z.B. Automobile angewiesen waren.
Grund für die Notwendigkeit für dieses Mittel waren die vielmaligen Fluchten aus der DDR in die BRD. Angespornt durch Hoffnung auf wirtschaftlichen Wohlstand und Freiheit flüchteten besonders in den ersten Jahren nach Errichtung der Grenze mehrere Hunderttausende in die BRD. Die SED vertrat die Ansicht, dass „der Sozialismus alle braucht, um zu existieren“. Fluchten, besonders in so einer Größenordnung, schadeten laut SED-Ideologie dem System.
Der Stalinrasen sollte besonders gepanzerte Fahrzeuge aufhalten, die, geschützt vor den Schüssen der Grenzpatroullie, die Grenze überqueren wollten. Durch seine sehr versteckte Position verletzte er jedoch bis Ende der DDR mehrere Tausend Menschen. Seit Beginn der DDR existierte bereits der legale „Schießbefehl“ gegen alle Grenzverletzer, es wurde sogar öffentlich die Notwendigkeit des Befehls behauptet.
Der Stalinrasen stellt für mich eher ein Symbol für die Fluchten per se dar. Ich sehe in ihm auf der einen Seite die Hoffnung auf Sicherheit, Freiheit und Reichtum. Auf der anderen Seite steht er meiner Meinung nach jedoch auch für Verzweiflung und die oftmalige Aussichtslosigkeit für die Flüchtenden.
Thorben Wenzel (LK Geschichte Q4)
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- Rüdiger Jarzina
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- Geschichte Oberstufe