Aus dem Nähkästchen des GMB
Am 14.12.2023 trafen sich Frau Manig und Herr Jarzina in geselliger Runde mit zwei überaus prägenden Personen aus der Geschichte unserer Schule: Frau Brigitte Gebert (Schulleiterin von 1991-2004) und Herrn Georg Bermuth (langjähriges Personalratsmitglied & Fachsprecher Physik). Mit großer Leidenschaft erzählte Herr Bermuth, der selber als Mathe- und Physiklehrer die "Geburt" des GMB miterlebt hat, von den turbulenten Anfangsjahren des aus der Taufe gehobenen neusprachlich-naturwissenschaftlichen Gymnasiums (vgl. Schulchronik).
Zunächst musste sich das neugegründete GMB noch den Platz auf dem heutigen Schulgelände mit der altsprachlichen Diltheyschule teilen, bevor diese - nach der Teilung (auch des Kollegium!) - in ihren Neubau ins Wiesbadener Westend umziehen konnte. Dass es bei dieser "Schul-Scheidung" durchaus menschelte, konnte uns Herr Bermuth beispielsweise daran deutlich machen, dass die komplette Physiksammlung überraschend mitgezogen war und das neusprachlich-NATURWISSENSCHAFTLICHE GMB zunächst blank war bezüglich der erforderlichen Physikexponate.
Die Tatsache, dass dieser Umstand zeitnah abgewendet wurde, ist auch den guten Kontakten von Herrn Bermuth in Politik und Wirtschaft zu verdanken gewesen: Jedenfalls ist das GMB bis heute im Besitz einer exzellenten Physiksammlung. Auch von den 80er Jahren wusste Herr Bermuth spannende Anekdoten zu erzählen: Beispielsweise gab es damals wohl ernstzunehmende Bestrebungen von einigen Gruppierungen, unsere Schule dicht zu machen. Glücklicherweise verfügte Herr Bermuth wegen seines politischen Engagements über einen "guten Draht" zum damaligen Oberbürgermeister Professor Dr. Hans-Joachim Jentsch, so dass dieses Unheil abgewendet werden konnte.
Auch die ehemalige Schulleiterin, Frau Gebert, wusste Spannendes zu berichten aus ihrer Zeit am GMB: Es war ihr von Anfang an ein wichtiges Anliegen, die Schule in Wiesbaden über Biebrich hinaus bekannt zu machen. Hierfür war der Beitritt zum Biebricher Vereinsring ein erster Schritt, aber auch Frau Geberts unermüdlicher Einsatz bei der Vorstellung des GMB in der Öffentlichkeit ist hier zu nennen sowie ihre Pflege der Kontakte zu städtischen Gremien. Dieser schulpolitische Einsatz zahlte sich zunehmend aus, so dass die Abiturientenzahl von mickrigen 48 in ihrem ersten Jahr Anfang der 90er zunehmend wuchs und mehrere Bauprojekte am GMB notwendig wurden:
- Beschluss des Stadtparlaments (10.1.1992) auf fünfzügigem Ausbau der Schule
- 1992/93: Eröffnung der neuen naturwissenschaftlichen Räume
- 1994: Beginn des Neubaus auf dem kleinen Schulhof ("Musen-Bau")
- Vor dem Jahr 2000: Spiegelbildlicher Neubau auf dem großen Schulhof
Das GMB konnte mit seinem 'reichen schulischen Leben' immer mehr aus dem Vollen schöpfen: Eine hervorragende Theater-Pädagogik, mehrere lebendige Austauschprogramme (u.a. mit Sankt Petersburg), der Aufbau von Skifreizeiten, die Taufe von Projektwoche & Schulfest am letzten Samstag im September, der bilinguale Zug Englisch, die Bläserklasse, der Beginn der Bewegten Schule, die Schulsanitäter, ein Konzept für den Werkraum, die Einrichtung des Tonstudios, der Aufbau der Schülerbücherei, die Mathothek und die Umstellung der Verwaltung auf EDV seien in diesem Kontext beispielhaft erwähnt.
Der "Geist des GMB" war spürbar bei diesem gemeinsamen Ritt durch die Geschichte unserer Schule:
Eine große Identifikation und Leidenschaft für die uns anvertrauten Schüler*innen und die Schulgemeinde gehörten offenbar von Anfang an zum Markenkern des GMB, so dass das 'neue' Schulmotto: "gemeinsam mehr bewegen“ sicherlich nicht aus der Zeit gefallen ist ...
- Geschrieben von:
- Rüdiger Jarzina
- Geschrieben am:
- Kategorien:
- Ehemalige Lehrer Schulchronik