Trierfahrt 2023
Triduum in Augusta Trevorum - drei Tage zurück in die Vergangenheit
Nach der Ankunft checkten wir uns in der Unterkunft ein und begaben uns dann ins Zentrum der Stadt. Ausgestattet mit Regenschirmen und Regenjacken.
Als erstes Ziel steuerten wir die Porta Nigra („das Schwarze Tor“) an. Dessen Zweck war es schon vor mehr als 1800 Jahren, Besuchern den Zutritt zur Stadtmitte zu gewähren und die Treverer vor Angreifern zu schützen. Im Gegensatz zu den Germanen traten wir ohne böswillige Absichten ein.
Schüler berichteten in vorbereiteten Kurzreferaten von der Porta Nigra, dem besterhaltenen römischen Stadttor nördlich der Alpen, von dessen Entstehung, der Geschichte und der unterschiedlichen Nutzung des Bauwerks in all den Jahrhunderten. Anschließend wurde dieses Wissen von einer szenischen Führung abgerundet. Uns wurden die Tipps und Tricks der Römer zur Abwehr von feindlichen Stämmen in humorvoller Weise nahegebracht. Nach der Führung ging es dann im strahlenden Sonnenschein zum Dom. Dieses Bauwerk ist nicht nur die älteste Kirche Deutschlands, sondern auch das älteste Bauwerk Deutschlands. Heute zählt der Dom mit der anschließenden Liebfrauenkirche zum UNESCO Weltkulturerbe.
Der nächste Tag folgte dem Motto: „Der frühe Vogel fängt den Wurm“. Mit einem Spaziergang zum Wachwerden starteten wir den Tag. Ziel waren die Kaiserthermen, die als solche jedoch nie genutzt wurden, weil sie unvollendet blieben. Wegen politischer Hintergründe mussten die Bauarbeiten im 4. Jahrhundert gestoppt werden. Erst nach einigen Jahrzehnten wurden diese wieder aufgenommen, fortan genutzt als Kaserne für römische Soldaten und nicht mehr als angedachter Erholungsort für die Trierer Bürger. Anschließend besuchten wir das nahegelegene „Rheinische Landesmuseum“. Dieses ist schon seit über 140 Jahren ein Schwergewicht unter den archäologischen Museen in Deutschland. Das Museum dokumentiert 200.000 Jahre Geschichte, darunter die Vorgeschichte über die römische Zeit und das Mittelalter bis zum Barock.
Vor allem bilden mehrere Tonnen Steinmaterial, wie die antiken Grabmäler, ein Kernstück der heutigen Sammlung.
Unsere Aufgabe war es, ein Objekt des Museums auszusuchen, welches wir interessant und spektakulär fanden. Am Ende des Tages durften wir unsere Objekte der Klasse präsentieren.
Anschließend gingen wir zum Amphitheater aus der Römerzeit. Dort fanden Tierhetzen, Gladiatorenkämpfe und Hinrichtungen statt, denen etwa 20.000 Besucher nach der Fertigstellung im 2. Jahrhundert zuschauen konnten.
Außerdem hatte das Amphitheater eine weitere besondere Funktion. Es diente nämlich als Stadttor von Trier und wurde nach dem Ende des weströmischen Reiches als Steinbruch verwendet.
Das Amphitheater verfügt zudem über unterirdische Räume, die als Lagerkeller nützlich waren.
Nach einer angemessenen Mittagspause, die wir in Kleingruppen in der Stadt verbringen konnten, ging es in die Konstantinbasilika, die auf den Resten noch älterer römischer Bauwerke aus dem ersten bis zum dritten Jahrhundert erbaut wurde.
Sie ist der größte römische Einzelraum, der aus der Antike überlebt hat und wurde als Audienzhalle der römischen Kaiser erbaut und ist heutzutage Ort für kirchenmusikalische Konzerte und künstlerische Darbietungen.
Die Konstantinbasilika, die die ursprüngliche Funktion der Palastaula beziehungsweise des Thronsaals hatte, umfassten die Kaisertherme, der Circus und die umliegenden Vorhöfe und Nebengebäude.
Der Name der heutigen Saalkirche stammt vom Heimatforscher Johannes Steiner, der sie einer spätantiken Lobrede auf den Kaiser Konstantin entnahm.
Gegen Abend fanden wir noch Zeit, das Karl-Marx-Haus Museum zu besuchen, das im Jahre 1727 als Wohnhaus erbaut wurde und in dem der deutsche Ökonom, Philosoph, Autor und Revolutionär Karl Marx am 05. Mai 1818 geboren war.
Das Museum verfügt über eine Dauerausstellung, die seit 2018 zum 200. Geburtstag von Karl Marx überarbeitet wurde. Sie verfolgt sein Leben durch Europa, erforscht seine verschiedenen Rollen, die Arbeitsweise des Philosophen, seine Netzwerke und sein Nachleben vom Ende des 9. Jahrhunderts bis heute.
Besonders erwähnenswert ist der Lese- bzw. Sterbesessel von Karl Marx, welcher zum 200. Geburtstag im Geburtshaus den Besuchern präsentiert wird. Auf diesem Sessel studierte er viel und verbrachte dort seine letzten Stunden.
Mittwoch war dann leider schon wieder Kofferpacken angesagt. Gestiefelt und gespornt machten wir uns dann aber noch auf den Weg zu den letzten zwei Attraktionen in Trier: der Römerbrücke und den Barbara Thermen.
Die Römerbrücke führt über die Mosel und ist, wie einige Bauwerke in Trier, die älteste ihrer Art.
Sie wurde um 144 n. Chr. erbaut, was aufgrund dendrochronologischer Forschungen festgestellt werden konnte. Das meint, dass an den Holzpfählen in der Brücke das Alter der verarbeiteten Hölzer ermittelt wird.
An den Barbarathermen haben wir uns dann mit etwas Fantasie ein letztes Mal in die römische Zeit nach Augusta Trevorum begeben. Zur Unterstützung gab es dafür Informationstafeln mit animierten Bildern, die die Thermen im 2. Jahrhundert n. Chr. abbilden.
Dann ging es ein letztes Mal vorbei am Porta Nigra Richtung Bahnhof.
Vale Trier!
Charlotte Pesenacker & Nivena Schacht
- Geschrieben von:
- Rüdiger Jarzina
- Geschrieben am:
- Kategorien:
- Latein